Latexmode muss Mann oder Frau lieben und sich darin gut, wohl, attraktiv und erotisch anziehend fühlen. Das spezielle Material erfordert eine Eingewöhnung, hinzukommen vielfach Vorbereitung und ständige, angemessene Pflege der Latexkleidung. Wer nach pflegeleichteren und einfacher zu tragenden Kleidungsstücken mit ähnlicher optischer Wirkung sucht und nicht unbedingt dem Gummifetischismus frönen will, kommt mit Bekleidung aus Leder, Kunstleder und Lackleder auf seine Kosten.
Lederbekleidung – Echtleder versus Kunstleder
Seit der Mensch die Erde bevölkert, fertigt er aus Tierfellen und Tierhäuten Kleidung. Leder ist demnach ein traditioneller, noch dazu ein hochwertiger und hochpreisiger Bekleidungsstoff. Leder ist von Natur aus fest, robust und kaum dehnbar. Die Textilindustrie kennt heute jedoch auch Stretchleder, das im Bereich der Bekleidung einen deutlich erhöhten Tragekomfort bietet.
Echtleder kann weiterhin zu Lackleder verarbeitet werden oder wird poliert.
Das polierte Leder erreicht allerdings nicht den hochglänzenden Effekt von Latex. Es ist eher matt. Bekleidungsstücke aus echtem Leder sind in der Regel schwerer als Latex in dünneren Materialstärken. Echtes Leder hat einen typischen Eigengeruch. Der Vorteil von Lederkleidung besteht darin, dass sie atmungsaktiv ist und Feuchtigkeit durchlässt. Die Reinigung von Lederkleidungsstücken kann nur in der chemischen Reinigung erfolgen. Wie Latex benötigt Echtleder eine akkurate Pflege, damit das natürliche Material vor Umwelteinflüssen geschützt ist und geschmeidig bleibt.
Die Basis von Kunstleder bildet textiles Gewebe, das mit einer Kunststoffschicht überzogen wird.
Diese besteht z.B. aus Polyvinylchlorid (PVC). Durch Prägungen und Narbenimitationen kann echtes Leder täuschend ähnlich nachgeahmt werden. Kunstleder ist wasserabweisend, UV-beständig und strapazierfähig. Es lässt jedoch kaum Feuchtigkeit durch, weshalb man in solcher Bekleidung schneller schwitzt. Kleidung aus Kunstleder besitzt, wenn es sich nicht um Kunstlackleder handelt, einen matten, zarten Glanz und ist in Griff und Tragegefühl weicher als Echtleder und Latex.
Lackleder-Bekleidung
Die Haute Couture Designer schicken ihre Lackleder-Kreationen regelmäßig auf den Laufsteg. Auch Lackleder war lange Zeit eher ein Tabuthema in der allgemeinen Mode, das Material wurde wegen der optischen Nähe zum Latex eher mit der Fetischszene und dem Rotlicht-Milieu in Verbindung gebracht. Diese Zeiten sind vorbei und nicht wenige Männer und Frauen zeigen sich gerne in Lackleder, weil es so schön glatt und glänzend ist, der Figur eine eigene Silhouette verleiht und einen selbstbewussten Auftritt erschafft. Der Fashion sind dabei auch hier keine Grenzen gesetzt – Oberbekleidung, Hosen, Mäntel, Dessous, Schuhe und Accessoires bietet das große Sortiment. Lacklederkleidung wird im Alltag bevorzugt von Frauen getragen. Männer trauen sich noch nicht so wirklich. Jacken, Mäntel, Caps und gelegentlich Hosen sind bei dieser Klientel favorisierte Kleidungsstücke.
Bei Lackleder gilt es zu unterscheiden zwischen echtem Lackleder und Kunstleder, das optisch auf hochglänzend getrimmt ist. Wird echtes Leder lackiert oder mit speziellen Folien und Beschichtungen (Polyurethan) überzogen, darf es sich Lackleder nennen. Schuhe und Taschen sind meist aus lackiertem Echtleder gefertigt. Echtes Lackleder gibt kaum nach, ist absolut wasserabweisend und neigt bei häufiger Benutzung zur Brüchigkeit.
Die günstigere und flexiblere Alternative ist Kunstleder mit einer hochglänzenden Polyvinylchlorid-Beschichtung. Kunstlackleder ist der gebräuchliche Ausgangsstoff für Bekleidungsstücke wie Leggings, Blusen, Mäntel, Jacken, Dessous im Latex-Look. Im Gegensatz zu Latex ist der Stoff allerdings nicht so anpassungsfähig und ohne Elasthan auch nicht dehnbar. Innen besitzt Lacklederkleidung oftmals eine angeraute Futterschicht, die An- und Ausziehen leicht macht. Teile aus künstlichem Lackleder werden in der Regel von Hand gewaschen.
Wetlook-Mode
Nicht selten findet sich im Zusammenhang mit glänzender Kleidung der Begriff Wetlook. Wetlook Mode ahmt den Effekt von nasser Kleidung nach. Dieser zeigt sich durch einen diffusen Glanz und die Abzeichnung der Körpersilhouette. Wetlook-Materialien sind entweder kunststoffbeschichtete Gewebe oder eben auch Latex. Bei den beschichteten Stoffen handelt es sich oftmals um natürliche oder synthetische Fasern, die sich an die Haut anschmiegen, der Glanzeffekt ist eher leicht und schimmernd. Wetlook ist zudem ein Begriff in der Fetischszene.